„Betriebe bilden immer weniger Jugendliche aus. Die Ampel schätzt, dass sie mit ihrer angeblichen Ausbildungsgarantie 7000 junge Leute zusätzlich in eine außerbetriebliche Ausbildung bekommt. Angesichts eines Rekordwerts von 2,6 Millionen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren ohne jeden Berufsabschluss ist das ein Tropfen auf den heißen Stein. Es besteht Einigkeit, dass die betriebliche Ausbildung der erstrebenswerte Weg ist. Trotzdem hat die Ampel keinen einzigen Vorschlag gemacht, wie sie die Unternehmen dazu bringen will, mehr auszubilden. In ihrem neuen Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildung distanziert sie sich sogar ausdrücklich von der Einführung eines Ausbildungsfonds. Dabei wäre das ein vernünftiger Weg“, kommentiert Jessica Tatti, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, den aktuellen Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Tatti weiter:
„Das Konzept des Ausbildungsfonds ist leicht zu verstehen: Unternehmen zahlen in den Fonds ein – wer ausbildet, bekommt die Kosten dafür aus dem Fonds zurück. Das Prinzip: Unternehmen sollen nicht finanziell davon profitieren, sich vor der Ausbildung ihrer zukünftigen Fachkräfte zu drücken. Wer eine berufliche Ausbildung abschließt, hat bessere berufliche Perspektiven. Der demographische Wandel, die Transformation der Wirtschaft und die hohe Nachfrage nach Fachkräften machen die Fondslösung notwendig, da sie die richtigen Anreize für Unternehmen setzt. Dass es jährlich zehntausende junge Menschen gibt, die keinen Ausbildungsplatz bekommen, ist in jeder Hinsicht inakzeptabel und ein gravierendes soziales Problem. So droht die betriebliche Ausbildung zum Auslaufmodell zu werden. Dass sich die Ampel dem Ausbildungsfonds verschließt, ohne eigene Vorschläge zur Stärkung der betrieblichen Ausbildung zu machen, ist jämmerlich und lässt viele junge Menschen im Stich.“